13.Spieltag SSV 38 Großenstein - SG Wünschendorf/Falka 5:4

Fulminante erste Halbzeit ebnet Sieg

 

In der Vorwoche konnte der SSV an die guten Leistungen der vergangenen Spiele durchaus anknüpfen, obwohl der Tabellenführer am Ende durch die kaltschnäuzigere Spielweise die Nase vorn behielt. Die positive Entwicklung galt es auch gegen die SG Wünschendorf/Falka wieder zu bestätigen. Auch der Gast ist in der laufenden Spielzeit noch weit entfernt von seiner letztjährigen Form und für die Großensteiner gilt besonders gegen Mannschaften der unteren Tabellenhälfte Punkte zu sammeln, um die Abstände auf die Nichtabstiegsplätze gering zu halten. Trainer Pohl schickte eine durchaus vertraute SSV-Elf auf den Platz. Einzig der als Libero nominierte Kloß stellte eine Überraschung dar. Er vertrat den gelb gesperrten Tobias Muxfeldt. Und endlich war auch Franke nach langer Zwangsabstinenz wieder mit an Bord.

 

Aus Sicht der Hausherren kann man den Spielbeginn wohl mit dem Wort „fulminant“ treffend umschreiben. Noch in der Eröffnungsminute trat Franke auf Höhe der Mittellinie einen Freistoß hoch und weit in den gegnerischen Strafraum. Diesen wusste Müller allein stehend vor Bräunlich direkt abzunehmen und zur 1:0-Führung einzuschießen. Wünschendorf fand zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht statt und ließ Müller unbedrängt gewähren. Nur 9 Minuten später war es dann Nützel nach Zuspiel von Pitschel der die Lethargie in der Defensive der SG zum zweiten Treffer ausnutzte und Bräunlich abermals keine Chance ließ. Mit dem 3:0 in Minute 12 erfüllte dann Hendrik Muxfeldt das Prädikat „fulminant“ endgültig, als er per Kopf nach einer Ecke verwandelte. Auch hier nahm die Gästeabwehr eher den Part des Zuschauers ein. Von Wünschendorf war bis dahin nichts zu sehen. Die Angriffe blieben in der kompakten SSV-Abwehr hängen oder wurden, falls sie doch tiefer in die Großensteiner Hälfte vordrangen, vom schlagsicheren Libero Kloß geklärt. Mit der Zeit fand man dann auch in der SG-Hintermannschaft zur Ordnung, sodass weitere Tormöglichkeiten für die Hausherren zunehmend Mangelware wurden. In der 18. Spielminute dann wies auch die Gästestatistik eine 100prozentige Chancenverwertung auf. Wie aus SSV-Sicht derzeit fast üblich, entstand der Treffer aus einer Standardsituation. Ungefähr 22 Meter vor Rösler’s Kasten zog Michael Schreiter mit seinem Freistoß beherzt ab. Der Großensteiner Keeper konnte den Schuss nur prallen lassen und legte so unfreiwillig für den blitzschnell reagierenden Feiler auf, welcher eiskalt zum 3:1 verkürzte. Bis kurz vor der Halbzeitpause passierte nicht viel und die Begegnung spielte sich überwiegend im Mittelfeld zwischen den beiden dicht stehenden Abwehrreihen ab. In der Minute 45 war es erneut der Wünschendorfer Angreifer Feiler der den Rückstand hätte auf ein Tor verkürzen können, doch er scheiterte im Sechszehner mit seinem zu hohen Abschluss. Im direkten Gegenzug wurde dann allerdings Pitschel nochmals tätig, als er nach langem Ball von Kloß seine Schnelligkeit ausspielen konnte. Der Gästeabwehr enteilt baute er mit überlegtem Abschluss noch vor der Pause die Führung auf 4:1 aus.

 

Mit dem Wiederanpfiff wechselten die Wünschendorfer konsequenterweise dreimal. Kompromisslos offensiv eingestellt sollte sich vor allem die Hereinnahme von Martin Schreiter, der die Hintermannschaft des SSV immer wieder gehörig durcheinander wirbelte, als guter Griff erweisen. Indirekt spiegelte sich seine Einwechslung das erste Mal in der 60. Minute im Ergebnis wieder. In den Strafraum der Gastgeber eingedrungen konnte Schreiter von Gerth und Kloß nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Illgen sicher zum 4:2. Zu allem Überfluss verletzte sich im vorangegangenen Zweikampf der bis dahin sicher stehende Libero Kloß und musste ausgewechselt werden. Franke rückte auf seinen Posten und wurde somit der Vertreter vom Vertreter. Die Hausherren, die sich kaum noch vom Dauerdruck der Gäste befreien konnten, mussten ihre Angriffsbemühungen auf gelegentliche Konter beschränken. Die 67. Spielminute wurde im Nach hinein betrachtet dann die für das Spiel Entscheidende. Denn in jener Minute fand eine Flanke den Kopf des Großensteiner Angreifers Nützel und über diesen fand der Ball den Weg ins Tor zum 5:2. Extrem spannend wurde es trotzdem nochmal. Nun gaben die Wünschendorfer, allen voran Martin Schreiter, das Ergebnis nicht kampflos hinnehmend richtig Vollgas. Innerhalb von vier Minuten brachte der bereits vor seiner Einwechslung angeschlagene SG-Stürmer das Bangen in die Großensteiner Gesichter zurück. In der 70. nutzte er nach einer Ecke eine Unsicherheit von Fengler zum 5:3 und in der 74. Minute köpfte er nach präziser Flanke zum 5:4 ein. Die Hausherren schwächten sich nur eine Minute später selbst, als Franke wegen Beleidigung mit Rot vom Platz flog. Sicherlich missverständlich, seine Äußerung war nicht für das Schiedsrichtergespann gedacht, war sein erneuter Aussetzer vollkommen überflüssig und alles andere als hilfreich für die Mannschaft. In Unterzahl verteidigte Großenstein verbissen und stemmte sich gegen weitere, drohende Gegentreffer. Nicht zuletzt Rösler und seinen Reflexen war es maßgeblich zu verdanken, dass es am Ende knapp zum zweiten Heimsieg in Folge und zum zweiten Dreier der Saison reichte.

 

Tore: 1:0 Müller (1.); 2:0 Nützel (10.); 3:0 Muxfeldt (12.); 3:1 Feiler (18.); 4:1 Pitschel (45.); 4:2 Illgen (60.; Elfemter); 5:2 Nützel (67.); 5:3, 5:4 Schreiter /70., 74.)

 

Aufstellung: Rösler – Kloß (Rosenkranz), Schröder, Gerth, Fengler – Müller, Franke, Muxfeldt H., Spröte (Penz) – Nützel (Azendorf), Pitschel

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