5.Spieltag Großenstein - Pölzig 5:2

SSV trotzt Kälte und fegt Pölzig vom Platz

 

Stellten sich die Spieler am Wochenende die Frage " Was zieh ich bloß an?", hatte das weniger mit einem plötzlichen Anflug von Eitelkeit zu tun, sondern eher mit dem frostigen Temperaturen um die -15 Grad und der geschlossenen Schneedecke auf dem Großensteiner Fußballplatz. Bei Bedingungen wie in der Tiefkühltruhe fand die Verlegung der Verlegung des Spiels gegen Pölzig statt - Derbyzeit. Seit dem Beginn des Restprogrammes 2009 ist der Kader des SSV leider wieder auf einen recht übersichtlichen Haufen zusammengeschrumpft. Micha Penz fehlte bereits seit dem Spiel gegen Berga Verletzungsbedingt und wegen seiner gelb-roten Karte gegen Niederpöllnitz stand auch Gerth nicht zur Verfügung. Somit konnte Spröte von Beginn an seine Kälteresistenz beweisen. Die taktische Marschroute konnte klarer und nachvollziehbarer nicht sein. Hinten nichts wie raus mit der Kirsche und vorne nichts wie rein in den gegnerischen Strafraum.

 

Trotz gewöhnungsbedürftigem Untergrund erwischten die Großensteiner wieder einen Traumstart. Kapitän Pitschel nutzte seine Agilität in Minute zwei perfekt aus. Die Pölziger Defensive konnte das Rund einfach nicht schnell genug vor Pitschels flinken Füssen in Sicherheit bringen, sodass dieser nach seiner Balleroberung nahezu unbedrängt einschieben konnte. Das 2:0 ließ er in ähnlicher Form nur sieben Minuten später folgen. Zweifelsohne konnte man behaupten, dass der SSV-Torjäger von allen Akteuren wohl am besten mit der kalten, weißen Pracht zu Recht kam. Dennoch gab dieser Spielstand das Geschehen auf den Platz nicht ganz korrekt wieder. Pölzig versuchte immer wieder den Ton anzugeben und Großenstein füllte zeitweise schon fast die Rolle der Kontermannschaft aus. Der Spielaufbau der Gäste gestaltete sich allerdings auf dem unberechenbaren Boden meist viel zu umständlich. Die vorgetragenen Spielzüge wären auf grünen Teppich sicher viel versprechend gewesen, verebbten aber unter den Umständen völlig. Gefahr kam trotzdem immer wieder auf. Vor allem wenn es Großenstein eben nicht gelang sich konsequent aus der eigenen Gefahrenzone zu befreien. Die Schüsse von Hartmann, Pruss und Seligenfleisch sowie der Pfostentreffer von Onoszko sorgten dafür, dass Keeper Rösler nicht unterkühlte. Auf der anderen Seite bestätigte Pitschel seinen "Unaufhaltbar"-Status mit seinem dritten Treffer zum lupenreinen Hattrick in der 40. Minute, super getimt nur 5 Minuten vor dem Pausenpfiff.

 

Mit dem Gang in die Kabine schraubte man die Temperatur mal eben um 35 Grad nach oben und auf dem Weg zurück auf den Platz wieder nach unten. Dazwischen versuchten die Mannschaften und das Schiedsrichtergespann um den Altenburger Günther hauptsächlich sich mit Tee auf zu wärmen und dafür zu sorgen, dass man in seine Gliedmaßen wieder etwas Gefühl bekam.

 

Wie der erste Durchgang endete, so begann der Zweite - mustergültig, zumindest aus Sicht der Hausherren. Nur eine Minute war vergangen, da konnte Müller nach wunderbarem Zuspiel von Nützel zum 4:0 vollenden. Großenstein, wie schon in den letzten Begegnungen, mit der Stärke genau zur rechten Zeit die Tore zu erzielen. Hatte sich Pölzig in der Pause noch vorgenommen den Spielstand zu drehen, wurde diesem Vorhaben punktgenau der Riegel vorgeschoben. Auch wenn Pruss nur 5 Minuten danach für den Lokalrivalen erfolgreich war, gab es keinen Zweifel mehr, dass Großenstein den Sieg bereits innehatte. Die 60. Spielminute machte das erneut deutlich, als der an diesem Tage überragende Pitschel zum vierten Mal zuschlug. Nicht nur in dieser Szene blieb der Pölziger Siegeswille vollkommen auf der Strecke, auch wenn die Gäste durchaus versuchten das Ergebnis noch zu korrigieren. Allein Seligenfleisch hatte etliche Möglichkeiten, scheiterte aber wenn nicht an den eigenen Nerven an SSV-Torhüter Rösler. Franke schien jedoch der Meinung zu sein, dass Rösler Wärme in Form von Bewegung bitter nötig hätte, als er beim Versuch zu klären die Querlatte anköpfte und die Reflexe des Keepers prüfte. Kam Seligenfleisch in der 80. Minute für den TSV dann doch noch zu seinem Torerfolg, als ihn Glatter von rechts bediente, wollte Erler auf Seiten der Großensteiner kein Treffer gelingen. Dem für den verletzten Nützel eingewechselten Youngster versagten in seinem erst vierten Spiel für die erste Mannschaft die Nerven, als er freistehend vor Pölzigs Torwart Heinsch auftauchte. Pünktlich pfiff der gut leitende Schiedsrichter Günther die faire Begegnung wenig später ab und entließ alle Aktiven in die ersehnte Wärme des Duschraums.

 

Großenstein erfüllte mit dem erneuten Sieg seinen Neun-Punkte-Plan zum Jahresende 2009 voll und ganz. Mit dem fünften Heimerfolg in Serie beschenkten die Kicker nicht nur sich selbst und alle Fans zu Weihnachten, sondern versüßten auch den 60. Geburtstag des Vereinspräsidenten Klaus Krähahn nur wenige Tage später. Alle Spieler und Trainer wünschen nun geruhsame Weihnachten und schöne Feiertage und sagen ein großes "Danke" an alle, die in diesem ereignisreichen Jahr dem SSV treu zur Seite standen - selbst bei -15 Grad (-;

Aufstellung: Rösler – Muxfeldt T., Schröder, Fengler, Baum – Müller, Muxfeldt H., Franke, Spröte (80. Jäger) – Pitschel, Nützel (53. Erler)

 

Tore: 1:0; 2:0; 3:0 Pitschel (2., 9., 40.); 4:0 Müller (46.); 4:1 Pruss (51.); 5:1 Pitschel (60.); 5:2 Seligenfleisch (80.)