SG Wünschendorf/Falka - SSV 1938 Großenstein 2:4

Sieg in Wünschendorf bringt Luft im Abstiegskampf

 

Ohne Punkt kehrten die Muxfeldt/Pohl-Kicker am Pfingstmontag enttäuscht aus Untergrochlitz zurück. Nichts war es mit dem wichtigen Dreier gegen den direkten Kontrahenten im Abstiegskampf. Am Samstag der gleichen Woche stand nun die Begegnung gegen Wünschendorf auf dem Endspielplan. Die Abergläubischen unter uns, sahen darin natürlich ein gutes Omen, machten die Großensteiner in der vergangenen Spielzeit doch an gleicher Stelle den Klassenerhalt perfekt. Der Spielberichtsbogen hingegen bremste die Euphorie wieder ein wenig aus. Gerade mal zwei etatmäßige Abwehrspieler waren dort auffindbar und auf den Reserveplätzen herrschte gähnende Leere. Andre Müller, in der Winterpause auf der Stürmerposition zum SSV gewechselt, gab somit sein Debut als Verteidiger. Hendrik Muxfeldt, seines Zeichens Mittelfeldmotor, hatte bereits in Zeulenroda Erfahrungen auf dem Vorstopperposten gesammelt.

 

Der Spielbeginn war eine verhaltene Angelegenheit. Beide Teams trugen eher zögerlich ihre Angriffsbemühungen vor. Eine sichere Abwehr war wichtiger, als ins offene Messer zu rennen. Offensiv waren meist Nützel, Oli Müller und Pitschel die gefragten Anspielstationen. Landete der Ball bei einen dieser Drei, ging es dann oftmals ziemlich flott nach vorn. Erschwert wurden die Bemühungen aber eher vom recht hohen Rasen, weniger von der Wünschendorfer Abwehr. Direkte, schnelle Kombinationen waren so gut wie unmöglich. 18 Minuten waren gespielt, da hatte SSV-Kapitän Pitschel dann die Nase voll vom erfolglosen Passgeschiebe und setzte zum Dribbling an. SG-Verteidiger Haupt war dessen schnellen Antritt nicht gewachsen und Keeper Bräunlich nicht dem platzierten Abschluss. Jubel über die Führung im Großenstein-Block. Unverständlich war es aber, dass man in Folge den auch nicht gerade stark besetzten Gastgebern das Feld überließ. Die Quittung kam in Person von Martin Schreiter. In der 26. Minute nutzte er die Konfusion nach einem schlecht geklärten Eckball im Gästestrafraum, indem er goldrichtig stand und souverän einschieben konnte - Ausgleich. Dies brachte wieder die in den letzten Wochen oft spürbare Unsicherheit der Großensteiner zu Tage. Zu Unkonzentriert die Verteidigung und zu planlos der Angriff. Auch hier gefiel sich Schreiter in Minute 43 nur allzu gern in der Rolle des Nutznießers. Die SSV-Hintermannschaft in der Vorwärtsbewegung zu offen im Spiel gegen den Mann, konnte dieser aus abseitsverdächtiger Position den heraus eilenden Rösler zur 2:1-Führung überlupfen.

 

Im zweiten Durchgang wollte der SSV alles, aber sich auf keinen Fall kampflos geschlagen geben. Die gleiche Elf, wär sollte ohne Wechsler auch schon neu ins Spiel gekommen sein, übernahm wieder das Ruder und bestimmte den Takt des Spieles. Die Wünschendorfer Spitzen Schreiter und Feiler von Hendrik Muxfeldt und Andre Müller weitestgehend abgemeldet, suchten die Gäste die Lücke in der Hintermannschaft der Hausherren. Nachdem Möglichkeiten aus der Distanz nicht gewinnbringend genutzt werden konnten, war der direkte Weg zum Tor das erklärte Ziel. In schöner Kombination war es Oli Müller alias Passgeber und Pitschel alias Vollstrecker, die den Ausgleich in der 56 Minute förmlich kreierten. Nur drei Minuten später wollte Vorstopper Muxfeldt nicht mehr tatenlos im Offensivspiel bleiben. Er schickte den minütlich stärker werdenden Ude mit langen Ball auf die Reise Richtung Bräunlich Tor. Mit seinem maßgenauen, kraftvollen Abschluß ins kurze Dreiangel ließ Ude dem Wünschendorfer Torwart nicht den Hauch einer Chance. Großenstein konnte sich die Führung zurückerobern und das völlig verdient. Auch weiterhin blieben die Gäste am Drücker und machten nicht den gleichen Fehler, wie in der ersten Halbzeit. Gute Möglichkeiten blieben von Oli Müller und Micha Penz aber ungenutzt. Rösler im Tor blieb weiter Beschäftigungslos. Die Abwehr um Libero Franke saß absolut sicher im Sattel. Den Schlusspunkt setzte Pitschel in Kooperation mit SG-Keeper Bräunlich und einer ganzen Menge Glück. Sein Freistoß in der letzten Spielminute von der linken Seite überflog den Torwart, klatschte an den Pfosten und von Bräunlich’s Rücken direkt ins Tor.

 

Mit einer großartigen Mannschaftsleistung konnten die Großensteiner beim „Lieblingsgegner“ nun einen wichtigen Sieg erringen. Dass es noch nicht zum Feiern reichte, lag an dem Ergebnis aus der Partie Köstritz gegen Pölzig, in der die Pölziger ebenfalls siegreich waren. Umso bedeutender war dieser Dreier für den SSV.

 

Aufstellung: Rösler – Franke, Muxfeldt H., Müller A., Erler – Ude, Nützel, Jäger, Müller, Pitschel – Penz

 

Tore: 0:1 Pitschel (18.); 1:1 Schreiter (26.); 2:1 Schreiter (43.); 2:2 Pitschel (56.); 3:2 Ude (59.); 4:2 Pitschel (90.)