3. Spieltag Pöllwitz - Großenstein 1:1

SSV Erste kommt mit 2 Punkten zu wenig aus Pöllwitz zurück

 

Nach der blamablen Vorstellung bei der 0:5 Heimniederlage gegen Lokalrivalen Braunichswalde aus der Vorwoche konnte als Zielstellung an diesem Wochenende nur ein Sieg ausgerufen werden. Doch bereits vor Spielbeginn stand dieses Vorhaben unter einem denkbar schlechten Stern. Mit Baum, Böttner und Neumann fehlten in der Verteidigung bereits drei Stammkräfte. Desweiteren konnte verletzungsbedingt immer noch nicht auf Mittelfeldspieler Ude zurück gegriffen werden. Kompensiert werden sollten die Ausfälle mit Spielern der Großensteiner Reserve, doch auch Etzel, Gerth, Köntges, Azendorf und Hahn standen nicht zur Verfügung. Somit musste Routinier Steffen Schröder aus dem Fussballruhestand reaktiviert werden, um in der Defensive auszuhelfen. Doch die Schwierigkeiten gingen noch weiter. 15 Uhr, zur offiziellen Anstoßzeit, standen gerade mal neun Spieler auf Gästeseite parat, worauf das Schiedsrichtergespann den Anstoß um eine viertel Stunde verlegte. Als diese verstrichen war schaffte es Stürmer Nr. 1 Steve Pitschel gerade noch sich in die auflaufende Mannschaft einzureihen. Stürmer Nr. 2 Micha Penz konnte gar erst 10 Minuten nach Anpfiff zur Mannschaft stoßen. Mit ihm nahm auch der einzige Wechsler Oliver Spröte verspätet seinen Platz auf der Bank ein.

 

Demzufolge begann der SSV mit nur 10 Spielern die Partie. Ohne Abtastphase begann das Spiel sofort rasant. Die Pöllwitzer versuchten direkt nach dem Anstoss ihren Vorteil zu nutzen und spielten energisch nach vorn. Defensiv gut geordnet konnte der SSV die Angriffe jedoch immer wieder entschärfen. Im Gegenzug hatte Hendrik Muxfeldt gar die Chance zur Führung auf dem Fuss, als er allein vor Torwart Fröbisch auftauchte, aber dieser mit Mühe noch abwehren konnte. Nachdem nun auch Großenstein elf Mann auf dem Platz stehen hatte, konnte man sich Feldvorteile erarbeiten. Diese wurden in der 11. Spielminute auch prompt zum Führungstreffer genutzt. Nach langem Ball von Franke auf Penz konnte dieser sich auf halblinks behaupten und den Ball zentral auf Nützel ablegen. Dessen platzierten Schuss von der Strafraumgrenze in die rechte untere Ecke konnte Keeper Fröbisch nicht mehr erreichen. In Folge entwickelte sich ein offenes Spiel, welches hauptsächlich im Mittelfeld stattfand. Pöllwitz kam in der ersten Halbzeit trotzdem nur einmal zu einer wirklich gefährlichen Chance als SSV-Torwart Rösler einen Kopfball von Steudel aus nächster Nähe mit gutem Reflexen entschärfen konnte. Großenstein wiederum hätte die Führung ausbauen können, als ein eher verunglückter Schuß von Kloß abgefälscht durch Nützel nur knapp am Pöllwitzer Kasten vorbei flog. Aus den zahlreichen Eckbällen konnten die Gäste leider keine echte Torgefahr erzeugen.

 

Nach Wiederanpfiff konnten sich die Gastgeber leichte Vorteile auf dem Spielfeld erarbeiten. Großenstein, in dieser Phase zu passiv, machte zu wenig nach vorn. Doch die kompakt stehende Defensive machte es Pöllwitz schwer sich Möglichkeiten zu erspielen. Einzig Steudels Hammer aus ca. 20 Metern zwang Rösler zu seiner zweiten Glanztat. Im Gegenzug brachten auch die Entlastungsangriffe des SSV zu wenig Gefahr für Fröbisch’s Kasten. In der 78. Minute dann der Schock für die Großensteiner. Nach Flanke von Pöllwitz und Gerangel im Gästestrafraum, ein Pfiff von Schiedsrichter Steinbrich. In Erwartung eines Freistoßes aufgrund des Stürmerfouls an Fengler orientierte sich Großenstein bereits nach vorn. Doch die zum Pfiff gehörige Geste des Unparteiischen zeugte von einer anderen Entscheidung - Elfmeter. In einem von beiden Seiten energisch geführten Zweikampf soll Routinier Schröder den Angreifer Robert Kirsch umgerissen haben, wobei das Halten und Zerren von Kirsch bei Steinbrich‘s Entscheidung scheinbar wenig ins Gewicht fiel. Den fälligen Elfmeter verwandelte Damin sicher und brachte Pöllwitz zurück ins Spiel. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Der bereits verwarnte Schröder, nicht zu beruhigen aufgrund der Elfmeterentscheidung, musste nur eine Minute später wegen Reklamierens den Platz mit gelb-rot verlassen. Trotz erneuter Unterzahl, dafür mit Wut im Bauch konnte sich Großenstein Chancen erzwingen. Pitschel‘s Freistoß aus geschätzten 30 Metern ging nach hoher Flugkurve nur an die Unterkante der Latte, erkennbar war es nicht ob der Ball knapp vor oder hinter der Linie aufkam. Es blieb beim 1:1. Auch Nützel‘s Schuss im Sechzehner flog nur über das Tor. Ebenfalls knapp übers Gehäuse ging der Schuss von Hendrik Muxfeldt, der aus 20 Metern abzog. Im äußerst hitzigen Finale der Partie mussten die Großensteiner sogar noch einen Spieler einbüßen. Im Zweikampf Steudel/Franke kamen beide Kontrahenten zu Fall. Im liegen klemmte der Pöllwitzer dass Bein des wieder stehenden SSV-Kapitäns ein, welcher sich vehement zu befreien versuchte. Schiedsrichter Steinbrich legte dies als Nachtreten ohne Ball aus und verwies Franke in der 86. Minute mit einer roten Karte des Feldes. Der Tritt von Steuder in Richtung Franke blieb hier allerdings komplett ungeahndet. Mit zwei Mann mehr auf dem Rasen drückte Pöllwitz nun auf den Siegtreffer. Ideenlos und mit fehlender Genauigkeit im Passspiel, ähnlich wie in der kompletten Partie, konnten diese Angriffe aber keine Gefahr mehr bringen. In Minute 89 wurde auch noch der bereits verwarnte Kirsch auf Seiten der Pöllwitzer, wegen Reklamierens, mit gelb-rot vorzeitig zum Duschen geschickt. So endet ein in der Schlußphase komplett unnötig zerfahrenes Spiel mit deprimierten Gesichtern auf der Gäste-Seite. Pöllwitz jedoch konnte sich über den Punktgewinn freuen.

 

Für die Großensteiner wiegt dieses Unentschieden wie eine Niederlage, vor allem mit dem Hintergrund das dieser Punkt nichts an der Tabellensituation ändern konnte. Weiterhin verbleibt die rote Laterne in Großenstein. Kommendes Wochenende hat man spielfrei und keine Möglichkeit ins Geschehen einzugreifen, somit bleibt nur zu hoffen, dass man nicht jetzt schon den Anschluss verpasst.

 

Aufstellung

 

Rösler – Muxfeldt T., Franke, Fengler, Schröder – Müller (68. Spröte), Muxfeldt H., Nützel, Kloß – Pitschel, Penz

 

Tore: 1:0 Nützel (11.); 1:1 Damin (78.)