Kreispokal 2.Runde

SV Blau Weiß Greiz - SSV 38 Großenstein 0:1

Im Pokal auf Erfolgsspur zurückgefunden

 

Am Tag der deutschen Einheit trat die Großensteiner Erste in der 2. Runde des Köstritzer Kreispokals beim Vertreter der 1. Kreisklasse Blau Weiß Greiz an. Im Vergleich zur Vorwoche konnte wieder einmal eine Startelf rein aus Stammkräften bestehend aufgeboten werden. So kehrten unter anderem Torwart Raik Rösler und Libero Tobias Muxfeldt nach abgesessenen Sperren wieder ins Team zurück.

 

Anders als in den Ligaspielen musste sich der SSV in dieser Begegnung die Favoritenrolle aufbürden. Und mit dieser kam man anfangs wunderbar zu Recht. Vom Anstosspunkt weg konnten die Großensteiner den Ball in den eigenen Reihen halten. Durch gute Kombinationen und große Einsatz- und Laufbereitschaft konnte man sich Möglichkeiten erspielen, welche vorerst noch ungenutzt blieben. Die Angriffsbemühungen der Blau-Weißen konnten die Gäste meist schon im Mittelfeld unterbinden. So wurde SSV-Torwart Rösler in Durchgang eins nur einmal nennenswert geprüft, als er einen Kopfball des Gastgebers abwehren musste.

 

Nach 20 gespielten Minuten dann die kurioseste Szene im gesamten Spiel. Oliver Müller kann über halblinks in den gegnerischen Strafraum eindringen, dort zwei Greizer Verteidiger ausspielen und freistehend vor Blau Weiß-Torwart Naundorf aus kürzester Distanz ins kurze, linke Eck des Tores einschieben. Doch die Freude der Großensteiner über das Tor währte nur kurz, denn Schiedsrichter Mayerosch entschied aufgrund von Protesten der Greizer Spieler auf Abstoss. Wie sich herausstellte fand sich ein Loch im Tornetz wieder durch welches sich der Ball nach Müllers Schuss hinter das Tor mogelte. Ungläubige Mienen auf Seiten der Gäste, doch die Entscheidung war gefallen – KEIN TOR. Erst Minuten später konnte SSV-Kapitän Pitschel Schiri Mayerosch überzeugen sich das Netz zumindest anzuschauen. Von seinem Standpunkt, dass Müller’s Schuss neben das Tor ging, rückte der Unparteiische auch danach nicht ab, obwohl er das Loch im Netz letztendlich nur bestätigen konnte.

 

Nichts desto trotz behielt Großenstein die nötige Konzentration und konnte sich weitere gute Chancen erspielen. Die Beste davon besaß Alexander Nützel welcher den Ball von Pitschel mustergültig serviert bekam. Glücklos traf Nützel aber wenige Meter vor dem Kasten den Ball nicht richtig und auch im Nachsetzen gelang es ihm nicht das Spielgerät im Tor unter zu bringen. Somit wurde die erste Halbzeit torlos beendet.

 

In Durchgang zwei musste Großenstein die bis dahin sicher stehende Defensivabteilung umstellen. Libero Tobias Muxfeldt musste der Arbeit wegen seinen Posten räumen und bei Rechtsverteidiger Kloß reichten, durch eine Erkältung geschwächt, die Kräfte nur für 45 Minuten. Den letzten Mann spielte nun Fengler, auf den Flügeln der Abwehr nahmen Böttner und Spröte ihre Positionen ein.

 

Mit Anpfiff der zweiten Spielhälfte bekam die Partie dann einen ganz anderen Anstrich. Blau Weiß fand nun immer wieder Wege sich ohne Ballverlust durch das Mittelfeld zu arbeiten und konnte, meist durch Schüsse aus der Distanz, deutlich mehr Gefahr erzeugen als noch in Durchgang eins. Die Gäste hingegen fanden den Faden nicht wieder. In der Defensivarbeit viel zu passiv und ideenlos im Spielaufbau drohte das Spiel nun zu Gunsten der Greizer zu kippen. Auch die neu formierte Abwehr des SSV vermochte es nicht Ruhe und Souveränität aus zu strahlen. Einzelaktionen bestimmten nun die Angriffsbemühungen der Großensteiner. Zu oft rannte man sich jedoch in der Verteidigung des Gastgebers fest und konnte so nur schlecht für Entlastung sorgen. Genau zum rechten Zeitpunkt gelang dann Pitschel das, worauf Großenstein sehnlichst gewartet hat. In der 74. Minute konnte der SSV-Torjäger sich im Strafraum des Gastgebers durchsetzen und den Ball unspektakulär aber umso umjubelter über die Torlinie drücken.

 

Förderlich für den Spielfluss der Gäste war diese Führung jedoch nicht, auch wenn Müller mit seinem Lattentreffer kurz darauf die Möglichkeit hatte sogar auf 2:0 zu erhöhen. Gerade die Fernschüsse von Blau Weiß Kapitän Felix Körner, die beiden robusten Stürmer Federer und Lott sowie der agile Flügelspieler Erik Schwarz brachten immer wieder Unruhe in die Großensteiner Hintermannschaft. Die sich bietenden Möglichkeiten für die Blau Weißen konnten allerdings mangels Genauigkeit im Abschluss keine Änderung im Ergebnis bringen. Somit wurde SSV-Keeper Rösler, trotz dass er ständig wachsam sein musste, auch in der 2. Spielhälfte recht wenig geprüft. Mit einem 0:1 Erfolg zieht Titelverteidiger Großenstein nun in Runde 3 des Köstritzer Kreispokales ein.

 

Als Fazit bleibt ein Sieg für die Gäste, der aufgrund des deutlichen Chancenplus‘ und der größeren Spielanteile auch verdient ist. Aber auch dieser Erfolg hat die momentanen Schwachstellen gerade im Defensivverhalten und in der Chancenverwertung trotzdem aufgezeigt. Mit etwas mehr Präzision im Abschluss hätten die Greizer den Kreisligavertreter gerade in Halbzeit zwei deutlich mehr unter Druck setzen können.

 

Aufstellung: Rösler - Kloss, Muxfeldt T., Fengler, Gerth - Müller, Muxfeldt H., Pitschel, Böttner - Penz, Nützel (Spröte, Azendorf)

 

Tor: 0:1 Pitschel (74.)

Kreispokal 3.Runde

TSG Hohenleuben - SSV 38 Großenstein

Hohenleuben wirft Titelverteidiger raus

 

Anders als in den letzten Spielen ging es am vergangenen Wochenende nicht um drei Punkte, sondern um den Einzug ins Viertelfinale des Köstritzer Kreispokales. Als amtierender Titelverteidiger hatten die Großensteiner die Auswärtshürde TSG 1861 Hohenleuben zu überwinden. Konnte man seit längerer Verletzungspause Steve Neumann endlich wieder im Kader willkommen heißen, muss man nun in nächster Zeit leider auf Stürmer Azendorf aufgrund eines Kahnbeinbruchs verzichten. Trotzdem konnten Muxfeldt und Pohl eine nominell schlagkräftige Truppe gegen die Hohenleubener, Vertreter der 1.Kreisklasse und noch letztjähriger Kreisligist, ins Rennen schicken.

 

Von Beginn an sahen die zahlreichen Zuschauer einen couragiert spielenden Gastgeber. Lauffreudig und hellwach setzte die TSG die Großensteiner bereits in der gegnerischen Hälfte unter Druck und trieb Ersatzlibero Fengler und seinen Vorderleuten erste Schweißperlen auf die Stirn. Die Füße noch nicht so recht justiert musste SSV-Keeper Rösler bei den Überwindungsversuchen allerdings nicht ernsthaft eingreifen. Den spielerischen Mitteln durch ein eng gestaffeltes Mittelfeld beraubt fanden die Gäste kaum Möglichkeiten das Spielgeschehen Richtung Hohenleubener Tor zu verschieben. Zudem wurde das Umkehrspiel aus der Verteidigung heraus viel zu träge aufgebaut. Schlichtweg zu spät rückte man nach und ließ dabei die beiden Angreifer Pitschel und Nützel allein gegen die Abwehr der Hausherren anrennen, nachdem sich diese den Ball im Mittelfeld oft selbst ergattern mussten. Das dichte Zentrum überbrückende, lange Bälle kamen einfach nicht. Zu oft verzettelte man sich im Klein-Klein-Gespiele. In der 23. Minute war es dann Seifert, der die Anhänger der Hausherren richtig ins Jubeln versetzte. Von Silvio Büttner an der Strafraumgrenze gut aufgelegt fand sein Schuss präzise die Lücke zwischen Röslers Hand und dem linken Torpfosten, zur verdienten 1:0-Führung. Der SSV ließ auch in der Folgezeit Großchancen vermissen. Nur selten mit einem klaren Angriffskonzept landeten die oft nach Methode “Kopf durch die Wand“ vorgetragenen Bemühungen neben dem Tor oder in den Armen von TSG-Torwart Fuchs. Da Hohenleuben dem hohen Anfangstempo nun auch etwas Tribut zollen musste passierte bis zu Halbzeitpause nichts mehr Erwähnenswertes.

 

Mit dem Ziel das Ergebnis zu drehen gingen die Großensteiner in den zweiten Spielabschnitt. Der Wiederanpfiff gab dann das Startsignal für die stärksten 20 Minuten der Gäste. Alle Mannschaftsteile zeigten sich nun endlich stark verbessert. Die Abwehr bot endlich den nötigen Rückhalt und legte die Unsicherheiten aus der ersten Hälfte ab. Das Mittelfeld übernahm endlich die Initiative und gab egal ob aus dem Zentrum oder über die Flügel die richtigen Impulse. Im Angriff zeigte man endlich die vermisste Abgebrühtheit und Souveränität. Das gesamte Gefüge passte – endlich. Klar dominierend schickte der SSV eine Angriffswelle nach der anderen Richtung TSG-Gehäuse. Doch ob der Schütze nun Pitschel, Müller oder auch Nützel hieß, eines blieb immer gleich. Der Ball wollte die Torlinie einfach nicht überqueren. Scheiterte man nicht am glänzend aufgelegten Torhüter Fuchs, so scheiterte man am Pfosten oder an der letzten Genauigkeit. Hohenleuben, zum Reagieren gezwungen, hatte große Probleme sich dem Druck zu entziehen. Die eingeleiteten Konter drangen nur selten sehr tief in die Großensteiner Hälfte ein. Doch den wichtigsten Trumpf behielten die Hohenleubener in ihren Händen – die Führung. So spürte man mit fortschreitender Spieldauer, wie sich die druckvollen Angriffe der Gäste langsam in verzweifelte Versuche verwandelten. Die Schlussminuten wurden dann zum offenen Schlagabtausch. Großensteins mehr und mehr entblößter Deckungsverbund bot nun wiederum den Hausherren Räume. Und so war es wie schon in Durchgang eins Silvio Büttner der den Stein zur endgültigen Entscheidung ins Rollen brachte. Durch ein Missverständnis in der SSV-Abwehr konnte Büttner sich den Ball erlaufen und zwang Rösler zu einem riskanten Rettungsversuch im Strafraum, der leider scheiterte. Die Konsequenz war ein Elfmeter, den Ehrenpfordt zum 2:0 verwandeln konnte und der den Großensteinern auch den letzten Zahn zog.

 

Neben einer völlig verkorksten ersten Halbzeit der Gäste, ließ sich der Sieg der Gastgeber vor allem an zwei Namen festmachen. Zum einen war es Silvio Büttner, der an allen beiden Toren maßgeblich beteiligt war und zum anderen brachte TSG-Torwart Fuchs die Großensteiner mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung.

 

Tore: 1:0 Seifert (23.); 2:0 M. Ehrenpfordt (89./FE)

 

Aufstellung: Rösler – Fengler, Schröder, Gerth, Baum – Hahn, Müller, Muxfeldt H., Spröte – Nützel, Pitschel (Neumann, Erler, Jäger)