SSV 1938 Großenstein - SV Elstertal Bad Köstritz 0:1 (0:1)

Erneute Heimniederlage

 

In der Vorwoche konnte der SSV mit dem Sieg beim Tabellenletzten Langenwolschendorf enorm wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Gegen Köstritz sollte nun mit dem zweiten Dreier in Folge eine Vorentscheidung in Sachen Nichtabstieg fallen. Personell gesehen war der Zustand am Wochenende bei beiden Teams fernab von optimal. Die Gastgeber konnten gerade mal 12 Mann aufbieten und auf Gäste-Seite sah es gar noch ernüchternder aus. Ohne Wechsler traten die Elsterstädter an.

 

Trotz dieser Misere entwickelte sich von Beginn an eine rasante Partie, in der sich die Köstritzer leichte Vorteile erspielen konnten. Dies lag hauptsächlich am zu passiven Abwehrverhalten der Großensteiner. Den Angreifern um Routinier Veit wurde ein ums andere Mal zu viel Entfaltung gewährt. War es anfangs nur ein Spiel mit dem Feuer, verbrannten sich die Hausherren in der 8. Minute gehörig die Finger. Im direkten Zusammenspiel Frey – Veit – Frey ließ das SV-Duo an der linken Strafraumgrenze die SSV-Hindernisse Fengler und Neumann mit Leichtigkeit hinter sich. Den Abschluss von Frey versuchte Libero Franke zwar noch beherzt zu entschärfen, nahm Rösler aber mit dem nun abgefälschten Ball jegliche Chance auf eine erfolgreiche Parade, die Konsequenz hieß 0:1-Rückstand. Dass Großenstein spielerisch bis dahin absolut mithalten konnte, machte das Gegentor umso ärgerlicher. Vor allem im Mittelfeld hatten die Hausherren einen starken Tag. Aus der Zentrale heraus hielten Muxfeldt und Ude die Schlagzahl im Offensivspiel hoch und auf den Flügeln ackerte Schröder, wie man es von ihm gewöhnt war und Müller nahm sich daran ein glänzendes Beispiel. Damit stabilisierte sich zum einen die Defensive und zum anderen näherte man sich dem Tor der Elstertaler nun gefährlicher. Jeweils aus spitzem Winkel links und rechts abgezogen ergaben sich Riesenmöglichkeiten aus fast aussichtslosen Situationen. Dabei blieben den Absendern Muxfeldt, Pitschel und Nützel aber immer nur das verzweifelte Nachsehen. Baum’s mutiger Vorstoß wollte sich ebenfalls nicht auszahlen, als sein 20-Meter-Schuß nur am Quergebälk landete. SV-Keeper Koevesdi konnte sich sein Eingreifen bei allen Versuchen sparen, eine Chance hätte er nicht gehabt. Nicht zu unterschätzen blieb allerdings der Angriffsdrang der Gäste. Besonders deutlich wurde dies, als Schmuck das Großensteiner Gehäuse per Kopf nur knapp verfehlte. Der etwas zu forsch heraus geeilte Keeper Rösler hatte sich dabei selbst um eine Abwehrchance gebracht.

 

Neumann, bereits einige Minuten angeschlagen, konnte sein Spiel in der zweiten Halbzeit nicht fortsetzen, zu groß waren die Beschwerden. Für ihn kam Youngster Erler ins Spiel, der seinen Posten im Sturmzentrum bezog. Pitschel verschob sich ins Mittelfeld und Schröder auf Neumann’s linke Abwehrseite.

 

Mit Wiederanpfiff waren die Hausherren deutlich gewillt am Ergebnis zu werkeln. Die Spielanteile verschoben sich nun mehr und mehr auf die Seite des SSV. Passivität konnte man nur den Gästen unterstellen. Entweder zollte man dem hohen Anfangstempo nun Tribut oder man wollte die schon aus dem Hinspiel bekannte Minimalismushaltung einnehmen und sich auf das nötigste beschränken. Erfolg bringend war es damals alle Mal. Großenstein hingegen ackerte und wühlte, um zum Ausgleich zu kommen. Schröder war nah dran, doch seinem Schuss von der Strafraumgrenze fehlte die letzte Präzision. Die im Allgemeinen schon recht robust geführte Begegnung überschritt mit zunehmender Spieldauer die Grenze zum Unfairen. Viele Fouls bremsten den Spielfluss auf beiden Seiten aus. Dass der Elfmeterpfiff von Schiri Wirth beim Foulspiel im Strafraum an Pitschel ausblieb war für die Großensteiner unverständlich und für die Köstritzer glücklich. Fortuna und vor allem Rösler waren in Folge zweimal auf Seiten der Gastgeber – ausgleichend könnte man sagen. Bonde jedenfalls war der Verzweiflung nahe, als er nicht nur die erste glasklare Chance nicht nutzen konnte, sondern auch noch bei der zweiten Möglichkeit hauchdünn vorm Ziel scheiterte. Als Kanzler in der 84. Minute nach seinem mehrfachen überharten Einsteigen die Ernte in Form einer gelb-roten Karte einfuhr, wurde Großensteins Überlegenheit nun auch auf die Mann-Stärke angeglichen. Das Glück des Tüchtigen in anderen Situationen bereits verwirkt, wollte der Ausgleichstreffer jedoch nicht mehr gelingen.

 

Trotz des vom Trainergespann an die Akteure ausgesprochenen Lobes bleibt es durch die Niederlage im Abstiegskampf weiter spannend. Nicht zuletzt der Heimerfolg des Tabellenvorletzten Pölzig gegen Schlusslicht Langenwolschendorf trägt dazu bei, dass das Abstiegsgespenst aus Großenstein noch nicht vertrieben werden konnte.

 

Tor: 0:1 Frey (8.)

 

Aufstellung: Rösler – Franke, Neuman (46. Erler), Fengler, Baum – Müller O., Ude, Muxfeldt H., Schröder – Pitschel, Nützel

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