Hohndorfer SV - SSV 1938 Großenstein 7:3

HSV eine Nummer zu groß

 

Gegen erwartet starke Hohndorfer liefen die Großensteiner Kicker mit schon fast masochistischem Zügen immer wieder ins offene Messer und traten nach der 8:3-Demontage gebeutelt, um einige Lektionen bereichert, den langen Heimweg an. Der HSV-Toptorjäger Heiko Eichhorn gab dabei den Oberlehrer und brannte sich mit seinen fünf Treffern nicht nur in die Spielstatistik, sondern auch in die schmachvollen Gedanken der SSV-Mannen ein. Währenddessen tat auch Steve Pitschel auf Seiten der Gäste mit drei Buden was er konnte, um seinem Team, zumindest anfangs, mehrfach Möglichkeiten für eine Rehabilitation zu verschaffen.

 

Den frühen Führungstreffer von Eichhorn per Freistoß in der 8. Minute konnte eben Pitschel in Minute 15 ausgleichen, nur damit der fünffache Hohndorfer Torschütze in spe die Hausherren drei Minuten später wieder in Front wuchten konnte. Der abermalige Treffer zum 2:2 vom Großensteiner Goalgetter und Capitano Pitschel glich dem Wurf des Fehdehandschuhs‘ zum Privatduell. Dies geschah, passend zum Spielstand, in der 22. Minute. Und nachdem der SSV zunächst geläutert schien, kamen mit Hinblick auf den erhofften Halbzeitpfiff wieder die bereits bekannten Verhaltensmuster zum Vorschein. Im Aufbauspiel verhedderte man sich ein ums andere Mal im dichten Abwehrgestrüpp der Gastgeber, die mit schnellen und direkten Bällen in die Spitze der Sturmgala vom HSV-Angriffstrio Eichhorn, Floss und Strauss die Bühne bereiteten. So gut wie jedem Torerfolg der Hohndorfer lag das gleiche Schema zu Grunde und Großenstein sah den Wald vor lauter Bäumen nicht. 36 Minuten waren vergangen, als es wieder in Rösler’s Netz zappelte. Pippig war der Übeltäter respektive der kopfballende Schütze des 3:2. Ein Strauss-Tor später fiel die moralische Vorentscheidung. Der Halbzeit bis auf eine Minute nah, wanderte der wohl als Flanke gedachte Freistoß vom Kapitän der Hohndorfer ungestört, unberührt, unbekümmert durch die Stelzen unzähliger Akteure, nur um im Netz seine kurzfristige Herberge zu finden. Mit etwas Glück hätte es vorher allerdings auch 3:3 stehen können, als das Leder nach einem Azendorf-Schuss nur den HSV-Pfosten küsste. Und da war er wieder, dieser allwöchentliche Konflikt zwischen dem Konjunktiv und dem Fußball.

 

Beim Stande von 4:2 eröffnete Schiri Hoyer also die zweite Hälfte und die Spielrichtung war für den SSV nun passend der Gemütslage – abwärts. Nur schwerfällig kam die Partie wieder in Fahrt. Hohndorf verwaltete und spielte diszipliniert. Wie gehabt bot man den Großensteinern wenig Platz im eigenen Spielabschnitt und sorgte mit blitzartigen Vorstößen im weiten Raum der Gäste-Hälfte immer wieder für gefährliche Aktionen, was wie so oft direkt mit dem Namen Eichhorn verbunden war. Und wer sonst sollte es dann auch sein, der den noch zappelnden Besuchern aus Großenstein den endgültigen Gnadenstoß verpasste. Mit seinen Treffern drei, vier und fünf sorgte der Stürmerschlacks zwischen der 67. Und 78. Spielminute für Ruhe und bescherte dem Heimteam noch zwölf Minuten Auslaufphase. In diese hinein fiel dann das zehnte Tor der Partie zum 7:3, bei dem sich auch Pitschel nochmal zu Wort und zu Protokoll meldete. Zu allem Überfluss musste auch Rösler abermals hinter sich greifen, ganz unglücklich überwunden vom eigenen Libero Tobias Muxfeldt. Und spätestens jetzt hatte selbst Hohndorf Mitleid mit den Gästen, die ihre höchste Pflichtspielniederlage seit Juni 2007 kassierten. Damals verlor man in der 1. Kreisklasse 0:7 in Untergrochlitz.

 

Aufstellung: Rösler – Muxfeldt T., Müller A., Fengler, Baum (80. Gerth) – Nützel (59. Müller O.), Muxfeldt H., Franke, Kretzschmar – Azendorf (59. Erler), Pitschel

 

Tore: 1:0 Eichhorn (8.); 1:1 Pitschel (15.); 2:1 Eichhorn (18.); 2:2 Pitschel (22.); 3:2 Pippig (36.); 4:2 Strauss (44.); 5:2, 6:2, 7:2 Eichhorn (67., 75., 78.); 7:3 Pitschel (83.); 8:3 Muxfedlt T. (Eigentor 90.)