SSV 1938 Großenstein - SG Wünschendorf/Falka 4:2 (1:2)

11 Großensteiner mit Last-Minute

 

Es wird langsam zur Tradition, dass der SSV die entscheidenden Zähler im Kampf um den Klassenerhalt am liebsten gegen Wünschendorf holt. Zwar kann man die Korken noch nicht endgültig knallen lassen, aber der 4:2-Heimerfolg war dennoch enorm wichtig und gleichzeitig das sechste Spiel in Folge gegen die Wünschendorfer ohne Niederlage. Dabei entschädigte eine furiose Endphase für teils eklatante fußballerische Defizite auf beiden Seiten. Vor allem das Fehlen der etatmäßigen Angriffsreihen war hüben wie drüben deutlich spürbar. Beim SSV waren u.a. Pitschel und Nützel nicht mit am Start, bei Wünschendorf Schreiter und Feiler.

 

So war das Spiel bis zu den Strafräumen noch, naja sagen wir ansehnlich, alles was dann kam konnte man aber entweder unter Ulk verbuchen oder gar fast stümperhaft bezeichnen. Dementsprechend musste auch eine Einzelaktion in der 16. Minute zum Führungstreffer für den Gastgeber herhalten. Oli Müller tänzelte dabei erst leichtfüßig an der Wünschendorfer Abwehr vorbei, um dann platziert abzuschließen. In den Minuten 24 und 33 allerdings wendete sich das Blatt, als sich die Gäste mit dem Ausgleich und der anschließenden 1:2-Führung für die zaghafte Zweikampfhaltung des SSV bedankten. Erst nutzte Schleicher per Kopf einen Tauchgang von Rösler aus, der einen Freistoß von Rechtsaußen unterschätzte und dann schloss Biegel einen mustergültigen Konter nach einer Flanke von Wunder ab.

 

Über den Halbzeitpfiff hinaus hatten die Großensteiner, Defensiv wieder einigermaßen bei der Stange, weiterhin vor allem mit der eigenen Chancenverwertung zu kämpfen. Hendrik Muxfeldt allein muss in der folgenden Nacht noch von am Tor vorbei fliegenden Bällen und achtarmigen/-beinigen Torhütern geträumt haben. Bei den Möglichkeiten von Baum und Ude konnte allerdings nur noch der beste Freund des Keepers, das Quergebälk, retten. Und so musste Unglücksrabe Zimmer richten, was die Hausherren allein nicht fertig brachten. Mit einem langen Schritt versuchte er wohl einen Abpraller ins Toraus zu klären, gurkte sich das Ding in Bedrängnis aber zum 2:2-Ausgleich ins eigene Gehäuse. Das Spiel gewann nun an Brisanz und aus lammfrommen Paarläufen wurden erbitterte Duelle. Doch nochmal viel Gefühl brachte Andre Müller in der 83. Minute ins Spiel. Einen Querschläger versenkte der nach vorn beorderte Flügelverteidiger butterweich und millimetergenau über den heraus wetzenden Bräunlich ins Ziel. Müller erzielte damit nicht nur die erneute Führung zum 3:2, sondern sein erstes Pflichtspieltor für den SSV überhaupt. Dies waren aber dann auch die letzten zärtlichen Momente der Partie. Auf einmal brannte es überall lichterloh. Zunächst musste Pilniok nach wiederholtem Foulspiel den Platz gelb-rot bestraft verlassen, ehe Hendrik Muxfeldt auf der anderen Seite mit gleichem Vergehen wieder für ausgleichende Parteistärken sorgte. Zwei Minuten vor Schluss fiel im gegnerischen Strafraum erst der gehaltene Azendorf und dann die Entscheidung. Die Elferverantwortung übernahm Capitano Franke, der Bräunlich mit einem sattem Schuss keine Chance ließ. Das 4:2 setzte einen Haken an die Begegnung, in der unterm Strich die Großensteiner nicht die bessere Mannschaft stellten, aber aufgrund der Vielzahl an Chancen verdient als Sieger vom Platz gingen.

 

Aufstellung: Rösler – Franke, Müller A., Fengler, Baum – Spröte, Ude, Muxfeldt H., Müller O. – Erler, Azendorf

 

Tore: 1:0 Müller O. (16.); 1:1 Schleicher (24.); 1:2 Biegel (33.); 2:2 ET Zimmer (73.); 3:2 Müller A. (83.); 4:2 Franke (Elfmeter 88.)