SV Elstertal Bad Köstritz - SSV 1938 Großenstein 2:0 (2:0)

Niederlage am „Drehling“

 

Drei gravierende Fehler entschieden am vergangenen Samstag das Match in Köstritz bevor es überhaupt richtig beginnen konnte. Durch fahrlässiges Abwehrverhalten öffneten die Großensteiner dem Köstritzer Goalgetter Gröst Tür und Tor nicht nur einmal, sondern gleich zweimal innerhalb von fünf Minuten. Dazwischen trat Schieri Rothe ins Rampenlicht, dessen Urteil, Böttner vorzeitig zum Duschen zu schicken, schlichtweg falsch war.

 

Vom Anstoß weg entwickelte sich dabei zunächst eine recht offene Partie. Großenstein suchte sich in der Offensive Räume und versuchte Duftmarken bei SV-Keeper Poschart zu hinterlassen. Gleichzeitig hatte man aber defensiv Probleme die richtige Zuordnung zu finden, nicht zuletzt weil die Köstritzer Antreiber Gahse und Bonde sich tief in die eigene Hälfte zurückfallen ließen, um ihrer Angriffsabteilung Platz zu schaffen. 11 Minuten waren gespielt, als Großenstein weit aufgerückt im Vorwärtsgang die Pille vertendelte und SSV-Libero Franke plötzlich allein dem Köstritzer Sturm in Person von Scheiba und Gröst gegenüber stand. Von Scheiba quer gelegt auf Gröst, hatte der Goalgetter mit all seiner Ruhe vorm Tor aus abseitsverdächtiger Position wenig Probleme Rösler zur 1:0-Führung zu überwinden. Nur zwei Minuten später wurde die Situation erst brenzlig, weil Franke beim Versuch einen langen Ball zu klären erst ins Straucheln geriet und dann stürzte, wobei der Ball wieder beim schnell reagierenden Gröst landete. Allein auf Rösler zulaufend war es Böttner, der mit einem langen Schritt den Ball in höchster Not wegspitzeln konnte. Die Hausherren, verzagend ob der vergebenen Chance, wie die Gäste, froh über die Rettungstat, schauten beiderseits ungläubig, als Schiedsrichter Rothe den Einsatz von Böttner nur Sekundenbruchteile später mit der roten Karten quittierte. Selbst der angeblich Gefoulte selbst überlegte scheinbar kurz, ob er nicht Veto einlegen sollte. Und auch wenn der Schieri-Job nicht immer ein einfacher ist, bei allem Respekt Herr Rothe, das war keine Notbremse, das war kein Foulspiel, das war absolut gar nichts!!! Verbittert, wütend und hadernd stand Großenstein nun zu zehnt dem Gastgeber gegenüber, der diesen angeschlagenen Zustand wiederum nur drei Minuten später zu nutzen wusste. Wer sonst außer Gröst sollte es sein, der das abwesende Abwehrverhalten des SSV erst Haken schlagend und dann präzise zum 2:0 abschließend bestrafen sollte. Der geneigte Leser unserer Spielberichte mag sich nun fragen, was nach einer solch ausführlichen Schilderung der ersten 16 Minuten noch folgen sollte. Alles in Allem nicht mehr viel. Köstritz tat nur noch das Nötigste und das zum Teil schon fast aufreizend lässig. So geriet manches „Schiebchen“ durch die Abwehrreihe zur unfreiwilligen Vorlage für den unermüdlichen Pitschel, der aber meist relativ einsam auf verloren Posten stand. Großenstein versuchte vorrangig den Rückstand nicht größer werden zu lassen und auf Pitschel, Azendorf, den Fußballgott oder sonstwem zu hoffen. Dabei half Köstritz zumindest soweit mit, dass sie sich selbst durch zähes Aufbauspiel die Überzahl quasi zu Nichte machten.

 

Die beste Phase erwischten die Gäste aus Großenstein nach dem Seitenwechsel. Die Hausherren völlig von der Rolle, bekamen nun so gut wie nichts mehr auf die Reihe, wobei die Großensteiner Angriffe meist auch vor dem gegnerischen Strafraum wieder an Schwungkraft verloren. Pitschel hatte dann die Chance zum Anschluss auf dem Fuß, als er wunderschön frei gespielt von Hendrik Muxfeldt, per Direktabnahme volles Risiko gehen musste und… verzog. Wachgerüttelt machten nun auch die Elstertaler noch ein bisschen mit. So bewahrte Rösler mit gleich zwei Wahnsinns-Reflexen in einem Köstritz-Angriff seine Truppe vor noch Schlimmeren. Das Spiel in dieser Phase allerdings schon nicht mehr nur entschieden, sondern schon am entschiedensten. So Chancenlos wie an diesem Tag war der SSV wohl nur gegen Hohndorf in dieser Saison, allerdings lag es da am überlegenen Gegner.

 

Aufstellung: Rösler – Franke, Baum, Fengler, Böttner – Ude, Muxfeldt H., Muxfeldt T. (80. Erler), Müller O. (80. Spröte) – Pitschel, Azendorf (60. Köntges)

 

Tore: 1:0 Gröst (11.); 2:0 Gröst (16.)