SV 1924 Münchenbernsdorf - SSV 1938 Großenstein 2:3 (0:1)

Großenstein entführt glücklich 3 Punkte

 

In einer in weiten Teilen niveauarmen Partie gelang es am Samstag dem SSV beim Tabellennachbarn aus Münchenbernsdorf die ersten drei Auswärtszähler der Saison einzuheimsen. Dabei hatte man vor allem gegen Ende der Begegnung das Quäntchen Glück mehr auf seiner Seite. Gerade Schellenberg wurde nach seiner schweren Verletzung der Vorwoche mit seiner Routine und Erfahrung in der SSV-Hintermannschaft schmerzlich vermisst. Im Abwehrverhalten stand man nur allzu oft Pate für Münchenbernsdorfer Chancen. Spielerische Klasse konnte weder die eine, noch die andere Mannschaft an den Tag legen, wobei die Gäste zwar mehr Ballbesitzanteile genossen, aber die Hausherren die meisten Möglichkeiten für sich verbuchten. Zwei Pfostentreffer, eine Glanztat von Trautmann gegen Weise und ein in letzter Sekunde abgefangener Alleingang von Böhme ließen dem Großensteiner Anhang den Atem stocken. Dabei hätte Hendrik Muxfeldt, der für den verletzten Nützel im Sturm auflief, gleich mit der ersten Chance im Spiel die Führung für den SSV erzielen können. Sein schwacher Kopfball brachte allerdings, trotz präziser Pitschel-Flanke, das Netz nicht zum zappeln. Meistens jedoch plätscherte die Partie mehr oder weniger vor sich hin und wurde eher von Gevatter Zufall, als von den Akteuren bestimmt. Ansehnlich war sicher anders.

 

In der zweiten Hälfte erwischte Großenstein dann eindeutig den besseren Start. Der abermals starke Franke eroberte sich den Ball im Mittelfeld, bediente Pitschel auf dem rechten Flügel und dieser gab mit einer noch präziseren Flanke Hendrik Muxfeldt erneut die Chance zum Torerfolg. Diese ließ er sich dann auch nicht mehr nehmen und brachte die Gäste nach 50 Minuten in Führung. Dass die Großensteiner daraufhin das Fußballspielen fast gänzlich einstellten war zum einen unverständlich, zum anderen leichtsinnig, aus Sicht der Hausherren aber geradezu erfreulich. Spielerisch fehlten den kampfstarken Münchenbernsdorfern gerade im Mittelfeld die Impulse, wo der SSV klar seine Stärken hatte. Im Umkehrschluss bedeutete dies aber – was dem Einen gut tat, war für den Anderen Gift – lange Bälle. Und so verschob sich das Geschehen immer mehr in die Großensteiner Spielhälfte, wo zunehmend die Luft für die Gäste dünner wurde. Der erste Atemaussetzer stellte sich ein, als Weise’s Kopfball Wembley-like an die Unterkante der Latte klatschte. Der Linienrichter entschied auf kein Tor, womit der SSV wohl ziemlich gut bedient war. Quasi Vakuum herrschte dann, als Prager sich nach eigens rausgeholtem Elfmeter in der 84. Minute, als einziger an den Punkt traute und für seine Nervenstärke mit dem 1:1-Ausgleich belohnt wurde. In einem normalen Spiel wäre jetzt nicht mehr allzu viel passiert. Doch „normal“ war heute nicht. Denn eben jenen Prager ging die Cleverness in Minute 87 wieder flöten, als er im eigenen Strafraum Pitschel von den Beinen holte. Den fälligen Elfer schob Franke, auf seine eigene Art und Weise, zur neuerlichen 1:2-Führung unhaltbar ins Netz. Dass die Münchenbernsdorfer darauf antworten wollten, war den Großensteinern klar. Wie sie es dann taten, ließ allerdings alle Erstaunen. Konnte Eckball Nr. 1 der Hausherren noch geklärt werden, wuchtete Kirchgeorg den auf kurz geschlagenen Eckstoß Nr. 2 per Hechtkopfball dermaßen ins lange Eck, dass einigen Kickern der Gäste wohl kurzzeitig die Orientierung abhanden ging – 2:2 Ausgleich. In einem normalen Spiel wäre jetzt nicht mehr allzu viel passiert. Doch „normal“ war heute eben nicht. In Minute 90 + 2 lenkte Fengler, hätte er es so gewollt, hätte es wohl nicht geklappt, angespielt von Muxfeldt den Ball mit der Hacke zu Oli Müller, welcher freistehend vor SV-Keeper Meyer zum umjubelten 2:3-Endstand einschob. Die lautstarken Proteste der Gastgeber ob einer mutmaßlichen Abseitsstellung von Müller änderten am Ergebnis auch nichts mehr und dann war auch dieses Spiel mit einem glücklichen Ausgang für die Großensteiner endgültig vorbei.

 

Aufstellung: Trautmann – Muxfeldt T., Müller A., Fengler, Baum – Müller O., Franke, Ude, Kretzschmar – Pitschel, Muxfeldt H.

 

Tore: 0:1 Muxfeldt H. (50.); 1:1 Prager (84. Strafstoß); 1:2 Franke (87. Strafstoß); 2:2 Kirchgeorg (88.); 2:3 Müller O.