SSV 1938 Großenstein - SG Braunichswalde 0:1 (0:0)

Großenstein vergibt im Halbschlaf drei Punkte

 

Auch im vierten Aufeinandertreffen mit Braunichswalde in Folge konnte Großenstein nur den drei Punkten hinterher trauern. Am Ostermontag, nur zwei Tage nach dem hart erkämpften Sieg in Triebes, ließ man sich dankbar auf einen Schlafwagenkick mit den Braunichswalder Gästen ein, um dann am Ende durch ein Zaubertor von Edelmund unsanft aus den süßen Punkteträumen gerissen zu werden.

 

Dabei konnte man zumindest defensiv gesehen auf ein vermeintlich stabileres Gerüst zurück greifen, als noch im vorangegangenen Spiel. Tobias Muxfeldt bezog hinter der Abwehr wieder Stellung auf gewohnten Liberoposten und sein Bruder Hendrik konnte nun wie gewohnt im zentralen Mittelfeld seinen Bahnen ziehen. Doch schon die ersten Minuten offenbarten Beobachtern und Akteuren, dass es an diesem Tage kein Leckerbissen von einem Fußballspiel werden würde. Braunichswalde spielte abwartend und haushaltend mit den eigenen Kräften und Großenstein freute sich über weniger lauffreudige Gegenspieler, als noch in Triebes. Dementsprechend trist gestaltete sich die Partie aber auch in Richtung der beiden Tore. Beim SSV war man um kontrolliertes Aufbauspiel bemüht, der Abschluss war allerdings, wenn er mal kam, jenseits von präzise geschweige denn kraftvoll. So erfreute sich SG-Keeper Schlosser seiner Lieblingsbeschäftigung – dem liebevollen Bälle-nach vorne-kloppen. Hier offenbarte sich aber die klare Dominanz der Gäste in Sachen Lufthoheit. Ging es um ein fliegendes Geschoß war meist eine Braunichswalder Stirn als erstes dran. Ab da übernahm dann die Offensivoption Nr. 1 Christian Meinel meist das Zepter, verteilte schnell die Bälle oder suchte selbst die Vollendung. So kam zwar auch nicht wirklich viel auf Rösler zu, aber das was kam, war brandgefährlich.

 

In Hälfte zwei schlummerten die Hausherren sich so aus der Kabine heraus und erhofften sich einen seichten Verlauf der Partie, am besten gestützt auf ein paar Torerfolgen. Was die Braunichswalder allerdings parat hielten, war alles andere als seicht. Zwar entwickelte sich kein hochklassiger Tempofußball, aber was die Angriffslust anging legten die Gäste eine gehörige Schippe nach. Allen voran Christian Meinel wirbelte die SSV-Hintermannschaft ordentlich durcheinander. Mit teilweise artistischen Einlagen sorgte er, zum Glück für die Großensteiner, allerdings nur für bewunderndes Raunen und nicht für die Führung für die SG. Die Hausherren taten sich zunehmend schwer ihrerseits zu Chancen zu kommen. Die beste Möglichkeit in Halbzeit zwei hatte dabei der eingewechselte Herzog auf dem Schlappen, der sich nach flinker Drehung aus der Nahdistanz aber nicht mehr um die nötige Präzision kümmern konnte. Alles andere wirkte irgendwie halbgar, unausgereift und verkrampft. Die Leichtigkeit der Sache zauberte Edelmund in der 73. Minute aus dem Hut. Vom Eckpunkt zwirbelte er seine Variation einer Standardsituation über den chancenlosen Rösler und seine Abwehrrecken hinweg direkt in den langen Winkel und hinterließ nicht nur offenen Münder sondern auch die 0:1-Führung. Großenstein unter Schock - wie, was, wo Rückstand? Das war so nicht geplant und wahrscheinlich auch deswegen fiel die Antwort relativ uninspiriert aus, brechstangenmäßig. So versuchte der SSV in den verbleibenden Minuten vergeblich gefährlich in Richtung Schlosser-Tor durchzudringen und musste am Ende noch froh, dass die Braunichswalder Gäste mit ihren Kontermöglichkeiten nicht noch einen drauf setzten.

 

Aufstellung: Rösler – Muxfeldt T., Müller A., Fengler, Böttner (87. Erler) – Kretzschmar, Muxfeldt H., Nützel, Müller O. – Pitschel, Azendorf (63. Herzog)

 

Tor: 0:1 Edelmund (73.)