SSV 1938 Großenstein - TSV 1880 Rüdersdorf 3:4

SSV Abwehr überläßt TSV schon sicher geglaubte Punkte

 

Sprachlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Wut aufgrund der eigenen Unzulänglichkeiten waren das, was von einem keineswegs schlechten Heimspiel gegen Rüdersdorfer Gäste blieb. Bereits eine Minute über die 90. bestrafte der für Rüdersdorf eingewechselte Spindler die Großensteiner Abwehrfehler gnadenlos mit dem Treffer zum entscheidenden 3:4-Endergebnis. In der Vorarbeit reagierte Beuchel nach Einwurf geistesgegenwärtig, drehte sich an der Grundlinie, machte aus Großensteiner Verteidigern Statisten und legte für den Torschützen perfekt auf. Das Endergebnis hätte Baum kurz zuvor mit seinem Pfostenkracher beinahe gedreht.

 

Und dabei war die Enttäuschung bereits maßlos, als die Hausherren in der 86. Minute durch Spindler den sich andeutenden 3:3 Ausgleich kassierten. Frambach’s Flanke aus dem Halbfeld, von Fengler interessiert beäugt, verlängerte der TSV-Stürmer mit dem Rücken über alle Großensteiner hinweg, Keeper Rösler inklusive, ins Tor, oder wie die SSV Kicker sagen würden – mitten ins Herz. Denn trotz Beuchel’s zweiten Treffer zum 3:2 Anschluss in der 66. Minute, bei dem sich die SSV-Defensive erneut den Scorerpunkt verdiente, hatte man in Folge noch genügend Chancen das Spiel wieder in ruhige Gewässer zu bringen. Dort wähnte sich Großenstein allerdings schon in der 65. Minute, als Fengler eine von vielen gefährlichen Kretzschmar-Ecken zum 3:1 einköpfte und somit die passende Antwort auf Beuchel’s ersten Torerfolg zum 2:1 gab, an dem er mit einer grottigen Ballannahme alles andere als unbeteiligt war. Dass dies sozusagen der Rüdersdorfer Anfang vom Großensteiner Ende war, ahnte zu diesem Zeitpunkt in der Form noch niemand. Bis dahin nämlich hatte der SSV das Spiel im Griff und lag mit 2:0 in Führung. Eine Führung die mit Toren in der 44. und 42. Minute, so kurz vor der Halbzeit, die Rüdersdorfer Moral empfindlich traf. Erst war es Ude, der nach wunderbarer Azendorf-Hereingabe von rechts, das 1:0 markierte und dann war es Azendorf selbst, der den verunglückten Abwehrversuch einer Baum-Flanke eiskalt verwandelte.

 

Unverdient war es zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht, deutete sich das Großensteiner Übergewicht schon vorher einige Male an. Rüdersdorf begann zwar enorm stark, konnte aber den Druck nicht aufrecht erhalten, als die Gastgeber mehr und mehr zum Spiel fanden - nur um es zum Ende hin nach und nach wieder aus der Hand zu geben.

 

Aufstellung: Rösler – Muxfeldt T., Etzel, Fengler, Baum – Müller O., Franke, Ude, Kretzschmar – Pitschel, Azendorf (81. Jäger)

 

Tore: 1:0 Ude (42.); 2:0 Azendorf (44.); 2:1 Beuchel (63.); 3:1 Fengler (65.); 3:2 Beuchel (66.); 3:3 Spindler (86.); 3:4 Spindler (90.+1)