SSV 1938 Großenstein - FSV Berga 5:2

Großenstein bezwingt zuhause Berga mit 5:2 – Pitschel vierfach erfolgreich

 

Am Samstag nahm der SSV im Heimspiel gegen Berga seine Zuschauer mit auf einen wilden Ritt auf der Gefühlsachterbahn. Wobei das Stimmungsbarometer für die Großensteiner mit zunehmender Spieldauer klar gen Heiterkeit ausschlug. Mit fünf Treffern in Durchgang eins präsentierte sich die Offensive der Hausherren in absoluter Hochform. Vor allem Pitschel und Nützel waren an diesem Nachmittag für die Bergaer Hintermannschaft nicht zu fassende Phantome. Und dabei begann das Spiel klar zu Gunsten der Gäste. Nach gerade mal zwei Minuten nutzte Klose den ihm großzügig gebotenen Raum und nahm Maß. In einer Mischung aus Staunen und Entsetzen blieb den Großensteinern nur das Nachsehen, als sein Geschoß unhaltbar für Rösler zum 0:1 im Winkel einschlug.

Im Nachhinein betrachtet, hätte es für den SSV allerdings nicht besser laufen können, denn nach der Führung stellte Berga die Spielweise fließend auf Samstagnachmittag-Spaziergang um und ebnete damit den Weg für die nun folgende Pitschel-Show. Zwischen Minute 12 und Minute 26 zog der Kapitän der Gastgeber dreimal ab und versenkte dabei jeden seiner Versuche im Tor von FSV-Keeper Rehnig. Mit links, mit rechts, kurze und lange Ecke, nichts war unmöglich. Und ehe die Bergaer zum Luftholen kamen feierte Pitschel seinen lupenreinen Hattrick und der SSV seine 3:1 Führung. Nach den beiden schwachen Auswärtsvorstellungen zeigte die Abteilung Angriff der Großensteiner, wie berauscht, ihr Potential. Laufstark, willensstark, spielstark wurden die Bergaer Schwächen in der Hintermannschaft schonungslos aufgedeckt. 34 Minuten waren gespielt, als Nützel seine unermüdliche Vorstellung, hervorragend bedient von Andre Müller, mit dem 4:1 krönte. Pitschel zeigte sich immer noch nicht gesättigt und legte nur fünf Minuten später nochmals nach – 5:1 nach 39 Minuten. Einzige nennenswerte Spielverlaufskorrekturmöglichkeit hatte Kulikowski auf dem Fuss, der mit seinem Freistoß am stark parierenden Rösler scheiterte. Der FSV spielte zwar gut mit, zeigte sich aber in der Vorwärtsbewegung und in der Spitze ideenlos, kraftlos, somit erfolglos.

 

Mit dem Seitenwechsel riss der Großensteiner Torhunger etwas ab. Dies lag vor allem an einem – an Gäste-Keeper Rehnig, der sich einer höheren Niederlage entgegenstellte und zum besten Bergaer avancierte. Für Hendrik Muxfeldt, der leicht angeschlagen bis zur Erschöpfung auf dem Flügel ackerte und rackerte, kam Oli Müller und fügte sich wirbelnd ins Spiel der Hausherren ein. Er war auch einer derer, denen Rehnig nichts mehr gönnte.

In diese Schlange, sich Haare raufender Schützen, reihten sich im weiteren Verlauf noch Kretzschmar, Erler und selbst der heute-aus-jeder-Lage-treffende Pitschel ein. Der restliche FSV präsentierte sich wie schon in Halbzeit eins. Man glänzte durch Ballbesitz, wusste aber nichts damit anzufangen. Gefährlich wurde es allenfalls bei Standards, oder wenn der Ball den ansonsten farblosen Kulikowski so fand, wie in Minute 70, als der Bergaer Topstürmer sein Können aufblitzen lies und Rösler zum 5:2 Endstand überwand.

Sicher ist, dass man den Aufstiegsaspiranten Berga wohl nicht noch einmal derart auf dem falschen Fuss erwischen wird, aber sicher ist auch, dass man mit einer solch läuferisch, spielerisch und kämpferisch starken Mannschaftsleistung jeden Gegner in der Kreisliga Paroli bieten kann. Wichtig ist aber vor allem, diesen Sieg richtig ein zu ordnen und nicht über zu bewerten.

 

Aufstellung: Rösler – Muxfeldt T., Müller A., Fengler, Schellenberg (39. Baum) – Muxfeldt H. (60. Müller O.), Ude, Franke, Kretzschmar – Nützel (70. Erler), Pitschel

 

Tore: 0:1 Klose (2.); 1:1, 2:1, 3:1, Pitschel (12., 18., 26.); 4:1 Nützel (34.); 5:1 Pitschel (39.); 5:2 Kulikowski (70.) 

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