SSV 1938 Großenstein - SV Pöllwitz 4:3 (1:2)

Großenstein gegen Pöllwitz – mal nicht Unentschieden

 

Endlich fand die Remis-Partie Großenstein gegen Pöllwitz mal wieder einen Sieger, nachdem die letzten drei Begegnungen jeweils nur unentschieden endeten. Dabei ergab sich der 4:3-Endstand erst in einer turbulenten Schluss-Viertelstunde, in der sich der Gemütszustand von trüb auf sonnig wandelte – und umgekehrt.

 

Mit einem nahezu perfekten Kader konnten das Trainergespann Muxfeldt und Pohl ihre Schützlinge kompromisslos in Wunschformation auf den Großensteiner Rasen schicken und dabei noch Leistungsträger wie Ude, Nützel und Etzel in der Hinterhand behalten. Die Hausherren kamen auch besser aus den Startboxen, als die Pöllwitzer Gäste. Als SV-Hüter Fröbisch nach den ersten Abschlüssen von Hendrik Muxfeldt und Pitschel bereits die Pranken auf Betriebstemperatur kamen, hatte Rösler auf der Gegenseite noch kalte Finger. Pöllwitz vor allem durch die schnellen Stürmer Heinze und Schulz im Rampenlicht, aber ohne zwingende Aktionen. In der 29. Minute allerdings sollten sich Röslers kalte Krallen als nachteilig erweisen. Aus der eigenen Hälfte schickten die Gäste einen langen Freistoß mit Destination „irgendwie Richtung SSV-Tor“ auf die Reise. In bester Mittelstürmermanier verlängerte Heinze, der wohl kleinste Offensive in Reihen der Pöllwitzer, das Ding mit dem Kopf und erwischte den zu weit vor seinen Kasten stehenden Rösler eiskalt. Beim Abwehrversuch legte sich der Torhüter das Ei dann selbst ins Nest, zumindest sah das der Schieri-Assi aus seiner Position so – 0:1, Großenstein bedient. Nur neun Minuten später stand dann wieder Heinze im Mittelpunkt, dieses Mal allerdings als offizieller Torschütze. Noch halb schlafenden Großensteinern servierten die Gäste eine kurze Ecke, die der flinke Heinze durch mehr Beinpaare hindurch zum 0:2 ins Tor abschließen konnte. Und dabei hätte Tobias Muxfeldt kurz zuvor dem SSV den Ausgleich per Kopf besorgen können – Fußball verkehrt. Kurz vor dem Pausenpfiff passierte dann aber doch noch was vor und in Fröbisch’s Gehäuse. Dieses Mal agierte Tobias Muxfeldt mit seinem Querpass im Strafraum als Vorbereiter für Pitschel, der sich so ein Ding nicht mehr nehmen ließ mit 1:2 die Hoffnung nach Großenstein zurück brachte.

 

Ähnlich wie Durchgang eins brauchte auch die zweite Hälfte, bis sie so in Fahrt kam. Pöllwitz allerdings wesentlich gefährlicher, als noch vor dem Pausentee. So mussten die Großensteiner des Öfteren brenzlige Situationen über sich ergehen lasse, ohne jedoch entscheidend brenzlig gegenzuhalten. Fortlaufend schwand den Gastgebern die Hoffnung auf einen heiteren Spielausgang. Zumal in Minute 77 Großenstein mit einem Gegentor für’s Kuriositätenkabinett wieder auf zwei Treffer Differenz zurückfiel. Einem Klärungsversuch von Baum streckte auf links der SV-Angreifer Schulz seinen Latsch entgegen. Der resultierende Pressschlag wurde erst lang, dann länger und letztendlich zu lang für den chancenlosen Rösler, der den Einschlag zum 1:3 nicht vereiteln konnte. Doch dass ein 2-Tore-Rückstand noch keine Spielentscheidung sein muss, lernte man im Heimspiel gegen Rüdersdorf schmerzlich. Darauf besann sich wohl Hendrik Muxfeldt, der in der 80. Minute auf rechts zum energischen Solo ansetzte. Den Abschluss hämmerte er aus spitzem Winkel zum 2:3 in die Maschen und ließ – jawohl – Hoffnung keimen. Dass auch Großenstein kleine Männer mit Kopfballtalent hat, zeigte Oli Müller dann in der 87. Minute, als er mutterseelenallein zum Kopfball ansetzen konnte und das Leder zum umjubelten 3:3 Ausgleich einnickte. Unentschieden gegen Pöllwitz, naja das war man ja gewöhnt. Aber Pustekuchen, denn der heutige Joker Nützel wollte auch noch seinen Arbeitsnachweis abliefern und versenkte tatsächlich eine Minute vor Schluss das Leder in Fröbisch’s Tor zum 4:3 Endstand.

 

In Großenstein ging damit die Sonne ein zweites Mal an diesem Tag auf und in Pöllwitz sammelten sich dicke Gewitterwolken.

 

Aufstellung: Rösler – Franke, Müller A., Fengler (46. Etzel), Baum – Müller O., Muxfeldt T. (Ude), Muxfeldt H., Kretzschmar – Azendorf (55. Nützel), Pitschel

 

Tore: 0:1 Rösler ET (29.); 0:2 Heinze (38.); 1:2 Pitschel (40.); 1:3 Schulz (77.); 2:3 Muxfeldt H. (80.); 3:3 Müller O. (87.); 4:3 Nützel (89.)